Rijeka April 2006
Mofler Bericht meines 2006er Saisanstartes in Rijeka
1.Tag Prolog
Wie jedes Jahr stand mal wieder der Saisonstart an und nicht gänzlich überraschend 2 Wochen vor Ostern mit Dreier Racing in Rijeka.
Aufgrund der letztjährigen positiven Berichterstattung in den einschlägigen Medien ließen sich ca. 25 Mofler darauf ein den 2006er Mofler Cup in Rijeka auszutragen.
Zusätzlich zu den jeweils am Dienstag und Donnerstag ausgetragenen 1000er, 600er & V2 jedermann Rennen wurde um 17:00 Uhr jeweils noch ein exklusiver Lauf für Mitglieder dieses löblichen Forums ausgetragen.
Die Gesamtwertung beider Läufe sollte den neuen Mofler Cup Sieger hervorbringen. Der Titelverteidiger ist übrigens ein ganz charmanter junger Mann aus dem Herzen des Ruhrgebiets.
Pfiffig wie TOM und ich sind haben wir die Vorwoche für ein Intensivtraining in Südtirol genutzt. Hier wollten wir unsere Körper stählen um die nachfolgende harte Rennwoche unbeschadet zu überstehen.
Arbeitsteilig kümmerte ich mich primär um die Auswahl der isotonischen Getränke
während TOM sein Augenmerk mehr auf die Verfeinerung seiner Abrolltechnik legte.
Angenehme Begleiterscheinung war das sich die Anfahrt nach Rijeka auf knappe 600km verkürzte.
Wir fuhren also über Meran, Bozen und Venedig durch einen Zipfel Slovenien und waren bereits kurz vor 16:00 Uhr am Samstag an der Rennstrecke.
Ma & Sylli waren bereits eingetroffen, die anderen bei Omama Katharina in Jadranovo einquartierten Mofler ebenfalls nicht mehr weit entfernt.
Nach kurzer Begrüßung und einigen Karlovac beschlossen wir weiter nach Jadranovo zu fahren und schon mal unser Apartment zu beziehen.
Dort angekommen empfing uns wie gewohnt strahlender Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen.
Kurz danach flogen dann auch CD & Colette sowie Schlosser & Pitter an. Im Schlepptau etwas ungeplant Dieter mit seiner CBR 600, der sich später als Mensch mit dem gesundesten Appetit herausstellen sollte den ich je kennen lernen durfte. Er wollte sich in Jadranovo eine Unterkunft suchen und zunächst mal diese Nacht auf unserer Couch schlafen.
Der Hof von Omama hatte mit 5 Transportern doch etwas zu kämpfen, aber dank ausgefeilter Tetris Technik konnten wir alle Rennspochttransporter unterbringen.
Schnell war die Wohnküche gemütlich überfüllt und die ersten Fläschchen entkorkt.
Gegen 21 Uhr dann ein Anruf von Mareike & DSM.
Preisefrage: Wenn man am 1.4.2006 anreist, ab wann sollte man dann seine Pension reservieren? Kleiner Tipp, der 2.4.2006 ist schon mal falsch.
Irgendwie bekamen wir die beiden dann sowohl im Apartment als auch in der Küche noch unter und es ging fröhlich weiter.
Als alle Ansagen angesagt und alle Flaschen leer waren vielen wir der Reihe nach in den wohlverdienten Schlaf.
Am Sonntag Mittag wollten wir zur Strecke fahren und uns mit den Sonntags Anreisenden auf 3 Boxen verteilen. Aber bis dahin wars ja noch nen Moment.
Bis dahin wünsch ich eine gute Nacht.
2. Tag Sonntag Intensive preparations
Da wir ja die Boxen eh noch nicht beziehen durften wurde zunächst einmal etwas länger geschlafen.
Gegen 10:00 Uhr brachte uns Omama frische Brötchen und ich meine Ihr linkes Augenlied ein wenig zucken gesehen zu haben als sie den weiter oben abgebildeten Tisch erblickte. Ich sah souverän darüber hinweg.
Unnötig zu erwähnen das wir bei lauen Temperaturen und strahlender Sonne auf der Terrasse frühstücken konnten.
Es wurde noch ein wenig im ortsansässigen Kramladen eingekauft und am frühen Nachmittag gings dann zur Strecke. Hier bemerkte ich erstmalig das Dieter tendenziell mehr Futter mitnehmen als da lassen wollte.
Aufgrund der kroatischen Speedweek war es im Fahrerlager mehr als voll, nach kurzer Zeit fanden wir jedoch Statler und Anhang im hinteren Teil mit einem riesigen Anhänger und drei Motorrädern in der Ecke stehen.
Da wir inzwischen bereits ein wenig unterhopft waren beschlossen wir uns auf dem Weg zur Tribüne noch schnell ein Karlovac einzustecken und sahen uns die Rennen an. Zufällig trafen wir hier auf Shredder der bereits in der Nacht eingetroffen war.
Statler hatte augenscheinlich ein Tonband verschluckt, denn in sich verkürzenden Intervallen sah er mich mit seinem Dackelblick von oben herab an und sage „Alter, wat is mit Box“?
Da zu befürchten war das diese Fragerei nicht aufhört bis bei mir Blut aus dem Ohr tropft machte ich mich auf die Suche nach dem Asset Chief Inspector Manager der Boxenverteilung.
Der war aber mit der laufenden Veranstaltung sichtlich überfordert und forderte mich durch die Blume auf mich zu verpissen. Da ich dieser Aufforderung nicht nachkam teilte er mit mit das die Boxen erst am Montag zu beziehen seien.
Den nachfolgenden intensiven Wortwechsel übergehe ich mal, im Ergebnis wurde mir aber zugesagt das ab 17:30 Uhr die ersten Boxen zu beziehen wären, ich solle dann noch mal wiederkommen.
Zwischenzeitlich ist dann tatsächlich, kaum einen Tag später als geplant Torschdn aufgeschlagen, wir waren unisono sprachlos! Kurz danach dann auch Heinz und Zubehör aka Matjes.
Jörch informierte uns darüber dass sein Ducati(o) Wohnmobil im Schiebebetrieb!!!!!! mit Antriebswellen um sich geworfen habe und er sich ein wenig verspäten würde. So 1 – 2 Tage etwa.
Einige Karlovac später war es etwa 17:00 Uhr, das letzte Rennen der Speedweek war gelaufen und es kam wieder Bewegung in die Massen.
Ich wurde erneut beim Facility Manager vorstellig und erhielt die Antwort das die Boxen erst am Montag zu beziehen wären. Nachdem ich Ihn kurz darauf hinwies das wir das Thema bereits abgehandelt hätten gingen wir zum Boxenbelegungsplan.
Box 1 war vergeben, Box 5 & 6 ebenfalls und Box 9 & 10 in Reparatur.
Er schloss sich kurzfristig meiner Empfehlung an uns die Boxen 2 – 4 zuzuteilen, verbunden mit dem Hinweis: Aber nicht vor 18:00 Uhr!
Asap bezogen wir unsere Basisstation für die nächsten 6 Tage.
Nachdem sich des schlimmste Chaos lichtete wurde in den frisch bezogenen Boxen geschraubt, palavert und die ersten Rundenzeitenlügen verbreitet.
Hier bin ich Zuhause!
Einzug BOX 4
BOX 4
BOX 3
BOX3
BOX 2
Pitter hilft Schlosser bei der Montage
Gegen 20:11 Uhr wurde Heinz müde und verließ die Veranstaltung. Der Rest der Gang hielt es noch einen Tick länger aus.
Zurück im Appartement wurde bei einer weiteren Gerstenkaltschale noch die eine oder andere Strategie besprochen um dann erschöpft in die Federn zu sinken.
Alle waren heiß auf den ersten Tag!!!!!
3. Tag Montag Gentleman start your engines
7:00 Uhr Wecker, Duschen, Frühstück, Sonne, lauwarm, Fahrt zur Strecke wegen Dieter aka Freßraupe fast gekotzt und dann
Aaaaaaahhhhhhhhh, endlich wieder racen!
Mein letzter gefahrener Meter Rennstrecke liegt irgendwo nebulös im Oktober des Jahres 2005 am HHR vergraben. Zum Saisonstart stellt sich immer wieder die selbe Frage: Kann ichs überhaupt noch?
Die Reifenwärmer glühen dank Holger bereits vor sich hin, der Motor läuft zum ersten mal in diesem Jahr behutsam warm und der Bub versucht die Motorradtechnische Winterdepression abzuschütteln.
Irgendwann sind Mann und Maschine bereit für den Rollout.
Behutsam mit der Sonne im Rücken die Boxengasse lang. Kurze neckische Gasspiele, The One wird schon langsam etwas kribbelig und brabbelt vor sich hin.
An der Boxenausfahrt ein prüfender Blick von Randolf und ein anschließendes kurzes nicken. Wir dürfen raus!
Natürlich der Vorsatz den ersten Turn extrem gefühlvoll anzugehen, schließlich gibt's bei einer 5-tägigen Veranstaltung nichts dümmeres als den Bock im ersten Turn abzulegen.
In die erste Rechts kullern und leicht Gas aufziehen bis zur zweiten Rechts. Wie immer der Eindruck das Rijeka über den Winter noch welliger geworden ist.
Linksrum durch die 180 Grad Mofler Corner (hier jetzt bloß keinen Scheiß bauen! ) und über die kurze Grade bis zur Schikane.
Bei der Geschwindigkeit ist die noch sehr weich zu durchfahren.
Dann runter ins Geschlängel. Die Linie passt noch, sehr schön.
Bergauf linksrum auf die Gegengrade das erste mal etwas heftiger am Gas gezogen.
Die zweite 180 Grad links entlanggesurft und ab geht's mit schon erheblichem Schub rauf auf die Startzielgrade.
EINFACH GEIL
Wie immer werden die guten Vorsätze für den ersten Turn (Langsam, vorsichtig, besonnen, bla bla ...) von dem kleinen Teufelchen auf der linken Schulter weggewischt und durch eine einzige, kurzen und klar Anweisung ersetzt: Laß fliegen du Schwuchtel, da geht noch was!!!!
Als willensschwacher und leicht zu beeinflussender Mensch kann ich mich diesen klaren Anweisungen kaum entziehen, und nach kürzester Zeit geht es schon wieder im (gemäßigten) fast forward Modus voran.
Wieder in der Box verhöhnt mich der Laptimer mit einer überaus alberne 1:43.8. Da ich aber bisher von der Bremse nur wenig bis gar keinen Gebrauch machen musste bin ich dennoch zufrieden.
Ich brauche nur den anderen um mich herum in die Augen zu schauen um zu sehen das jeder so seine eigenen, oft ähnlichen Erfahrungen macht.
Alle Mofler?
Nein, ein schlanker, fast dürr zu nennender junger Mann in verwegenem Gerippe Outfit der 80er Jahre hadert mit seiner Motorseitig komplett überarbeiteten Trixe.
Sie will nicht anspringen die Sau!!!!
Stundenlange Prüfstandsläufe hat sie klaglos überstanden, wenns zur Sache geht wird gezickt. Sind wohl zu viele weibliche Gene drin in dem Ding.
Innerhalb kürzester Zeit beugen sich so viele Körper über das völlig gestrippte Fahrzeug das nicht mehr zu erkennen ist was vor sich geht.
Gelegentlich hört man einen Anlasser lustlos drehen, dann ist wieder Stille.
Dann der große Auftritt des Herrn H.D. aus L. in A.
Habt ihr schon die Sicherung 21a in der Sicherungsbox 3 am Teileträger 17 überprüft? Am Tonfall ist unschwer zu erkennen, der Mann kennt sich aus!
Betretenes Schweigen, alle Schrauber schauen auf den Boden oder drehen sich weg.
AHA!!!
Herr H.D. fummelt kurz irgendwo in den Eingeweiden des maladen Fahrzeugs herum, murmelt irgendwas von alles Dilettanten und wenn man nicht alles selber macht und drückt auf den Starter.
Nach gefühlt 1 1/8 Umdrehungen startet der Motor als wenn nie was gewesen wäre.
Die Augen von Herrn M.H. aus G. füllen sich mit Tränen, ein leises Schluchzen ist zu hören. Er fällt auf die Knie und dank dem Elektrogott überschwänglich.
Das Thema ist durch.
Zwischenzeitlich tasten sich die Rijeka Neulinge (der eine mehr, der andere weniger) vorsichtig über den Kurs und die Wiederkehrer suchen die Performance der vergangenen Veranstaltung.
Über den Tag hinweg schießt sich so jeder erst mal wieder ein.
Mit steigender Performance mache ich mir langsam wieder Gedanken über mein Fahrwerk.
The one wurde über den Winter hinweg extrem überarbeitet, nämlich garnicht!
Nach wie vor hadere ich mit der Hinterhand, die im direkten Vergleich zu Vorausfahrenden auf den Waschbrettartigen Bodenwellen wesentlich heftiger auskeilt als es sich gehört. Die großen Wellen und Hügel werden vorbildlich geschluckt, die kurzen Rubbel schlagen mir die Plomben aus dem Mund.
Leider bringen alle Setup Änderungen maximal Linderung, leider aber keine Heilung.
Nun ja, die ersten Rennen sind erst am Dienstag Mittag, die erste Hälfte des Mofler Cups sogar erst am Abend. Es ist also noch etwas Zeit um das Fahrwerk vollständig unfahrbar hin zu bekommen.
Der Nachmittag vergeht wie im Flug und es bilden sich wie von alleine erste Grüppchen.
- Schlosser ohne Pitter z.B. geht überhaupt nicht.
- Der kleine TerTL ist nicht hinter dem Dürren weg zu denken
- Die Blades bilden eine homogene Einheit.
- Heinz und Shredder stacheln sich gegenseitig an.
Die gefahrenen Zeiten sind mitunter schon als nicht ganz unerheblich anzusehen. Eine gewisse schwarze Berta mit einem nahezu kahlköpfigen Fahrer in schwarz/bunt schleicht sich leise aber stetig von hinten an. Der Fahrer denkt wir merken nix, da hat er sich aber geschnitten.
Pünktlich um 17:30 Uhr ploppen die ersten isotonischen Getränk auf und man geht nach kurzer Inspektion des Materials zum gemütlichen Teil über.
Gegen 19:00 Uhr dann alle zusammen zum Grill an der Strecke um dort wie immer vorzüglich zu speisen.
Die überaus freundliche Begrüßung die Dieter dort zuteil wurde hätte uns stutzig machen sollen, aber hinterher ist man immer schlauer.
Als er seine Bestellung abgab dachte ich zunächst er wäre so freundliche für einige kurzzeitig verhinderte Boxenkollegen schon mal was zu bestellen.
Doch weit gefehlt, das Arrangement aus diversen Tellern, Schälchen und Körben war für den Eigenbedarf gedacht.
Nach zwei, drei Karlovac verzogen wir uns wieder in die Basisstation und irgendwann dann auch wieder ins Apartment.
Ich hab mal n Weizen weniger getrunken, schließlich waren ja Morgen die ersten Rennen zu bestreiten.
4.Tag Dienstag Raceday No.1
Bisher war Kindergarten, jezz is Racing!
Ab Mittag die Rennen der 1000er, 600er und V2, und um 17:00 Uhr Start des Mofler Cup, eindeutig der Höhepunkt des heutigen Renntages!
Mit Temperaturen über 20 Grad und Sonne mal wieder ideale Voraussetzungen.
Die Zeiten des Vormittages gelten für die Startaufstellung, in den Mofler Boxen vibriert die Luft merklich.
Im Gegensatz zu den Graupen in der Moto GP. die nur mit neuestem Material schnell sind können wir es uns leider nicht leisten zu jeder Gelegenheit neue Reifen aufzuziehen. Mein bereits in Hockenheim einen Tag lang gefahrener Satz BT002 taugt maximal noch für mittelschwere Zeiten, aber wenn ich den jetzt wechsel ist der fürs erste Rennen schon etwas angelutscht. Was tun?
Der Plan: Vormittags auf alten Pellen noch n bissken beim Fahrwerk bei. Um 11:30 Uhr dann neue Pneus montiert und eine kleine Proberunde damit es im Rennen ordentlich grippt.
Erstaunlich wie gefragt die Herren Schlosser und Statler sowie die dazugehörigen Reifenwechselapparaturen plötzlich sind. Zur Mittagspause stehen zufällig ca. 80% aller Mofler Moppeds auf niegelnagelneuen Reifen da.
Die Startaufstellung der 1000er
1. Klaus Erdinger
2. Seriensport Müller
3. Holgi
4. egal
5. Mario Josic
6. egal
7. CD
8. egal
9. Der Bub
10. Randolf
11. - egal
Um mich herum nur irgendwelche Flugzeuge ab Baujahr 2005 mit 2 Millionen PS!
Den Vorstart hab ich zur Sicherheit schon mal völlig versiebt und bin als vierter (von 4) in die erste Kurve. Das schafft Vertrauen.
Dann geht's los.
Man scheint sich in Rijeka grundsätzlich Sorgen um die Leuchtkraft der roten Lämpchen zu machen, denn ich habe noch nie erlebt das die länger als eine Sekunde leuchten.
Überrascht darüber das alles ist wie sonst auch immer verschlafe ich mal den Start und verschaffe den Kollegen eine Reihe hinter mir die Illusion das sie den Hauch einer Chance hätten.
Das ist eine bewährte Taktik die ich schon mehrfach eingesetzt habe, dadurch schmeckt der Triumph am Ende um so köstlicher.
In der ersten Kurve kann ich einige Angsthasen schnappen und bin wieder da wo ich beim Start war.
Fast.
Randolf ist vor mir.
Geht gaaanich!!
Die erste Runde läuft erfahrungsgemäß etwas unrund da sich noch nicht alle Fahrer auf ihrer Wunschposition befinden.
Ich komme sehr gut aus dem Loch auf die Start/Ziel und kann Randolf und einen egal ausbeschleunigen.
Die nächsten 2 Runden kämpfe ich mit einer K5 die auf der Graden geht wie der Teufel (langsam gehen mir die Dinger gehörig auf den Sack!). Nach einigen Positionswechseln versuche ich es noch mal Ende der Graden, mein Vorderrad ist aber der Meinung das zunächst mal schluss sein sollte mit dem Spiel und ich gerate leicht ins straucheln.
Ich gehe kurz in mich und nehme mir vor die 50m Lücke zum Vordermann auf jeden Fall wieder zu schließen, als am Ende der Mofler Corner zunächst gelb, dann rot geschwenkt wird. Direkt im Kuvenausgang liegt eine blaue K5 mit der Startnummer 44 und ein Männchen in Cup Kombi tanzt drum herum.
Durch geschickte akrobatische Einlagen schafft es unser Pulk das Männchen stehen zu lassen.
Rennabbruch!
Wieder in der Box frug ich CD ob er vor oder hinter mir gefahren sei, weil ich hab nix von ihm gesehen.
Wie ich erfahre hat sich sein angeklettetes Sitzbrötchen verselbstständigt und nach kurzer provisorischer Reparatur ist er dem Feld hinterhergeeilt.
Die mehrfach ausgesprochene Empfehlung das Ding doch bis zum Restart kurz mittels Tape zu fixieren verhallt unbeachtet.
--> Hat die ganze Saison gehalten, hält jetzt definitiv auch noch ein Rennen lang.
AHA. OK.
Ganze Prozedur noch mal, Rennen verkürzt auf 6 Runden.
Für Randolf respektive sein schwaches Herz waren die ersten 4 Runden wohl genug, der Startplatz neben mir blieb unbenutzt. Platz 3. war auch leer, Holger hatte noch ein wenig zu schrauben.
Ich beschloss dieses mal die Konkurrenten dadurch zu verunsichern das ich bis zur ersten Kurve keinen Platz verlor.
Der Plan ging auf, zunächst kam nichts von hinten.
Nach 3 Runden war ich irgendwie nach vorne und hinten alleine unterwegs als sich plötzlich in der Rechtskurve auf die Mofler zu (Waschbrett) die Drecks K5 links neben mich setzt und mich überholt. Alter Schwede, hier geht mein Fahrwerk tatsächlich garnicht. Also gar überhaupt garnicht!
Den Rest der Runde bis zu Gegengrade kann ich dran bleiben, dann zieht das Ding eine 20m Lücke auf. Die wird auf Start/Ziel auf 40 m vergrößert. OK, dann eben nicht.
In der letzten Runde passe ich nicht auf und es pfeift noch ne ZX10 am Ende der Gegengraden an mir vorbei das ich denke ich stehe. Ich bin so überrascht das keine Gegenwehr mehr erfolgt.
So wurde es dann nur der 7. Platz was mich ein wenig verärgert. Die Rundenzeiten gingen einigermaßen, der Laptimer zeigte eine 1:38.99 sowie einige 39er & 40er Runden.
Wieder in der Box steht CD neben der K5 und ist gänzlich unverschwitzt. Sein Sitz ist ihm beim Start abhanden gekommen, er hat aufgegeben. Darauf ein SSA der ersten Kajütte!!
600er Startaufstellung
1. egal
2. egal
3. egal
4. Torschdn
5. Shredder
6. - egal
Der Start der Zwiebacksägen verläuft sturzfrei.
Direkt in der ersten Runde sind egal 1. und egal 2. vorne weg, die Dreiergruppe dahinter mit unseren beiden Helden verstrickt sich in massive Zwei- bis Dreikämpfe.
In der Mitte des Rennens erfreut Shredder die Zuschauer bei der Anfahrt zur Gegengraden mit einer etwas optimistisch engen Linie. Diese führt dazu das er zunächst über den inneren Curb fährt und dann noch etwas Gras mitnimmt.
Das Fahrzeug reagiert irritiert und entwickelt eine gewisse Eigendynamik beim überqueren die Strecke mit Ziel gegenüberliegender Curb.
Der Körperhaltung Shredders ist zu abzulesen das dies nicht seine erste Wahl ist, und er überredet die CBR durch freundliche Zurufe dazu doch weiterhin auf dem Asphalt zu bleiben.
Im Ziel ist Torschdn aka Gary dann sicher auf Platz 3 eingelaufen, Shredder auf Platz 4 blieb nur die schnellste Rennrunde mit einer 1:40.5
V2 Startaufstellung
Ich muss leider zugeben das im V2 Rennen am meisten die Post ab ging. DSM ließ sich nicht dadurch irritieren das er die Strecke noch garnicht so richtig kennt und stellt sich frech auf die Pole.
1. DSM
3. Heinz
7. Schosser !!
9. Statler
15.TOM
??. Hartmut (weiter hinten)
??. Ganz weit hinten Pitter (Ich weisss garnicht warum)
Ich habe mich auf dem höchsten Punkt der Anlage positioniert, bin also ganz oben auf die höchste Werbetafel geklettert die so geht. Von hier aus sieht man fast die gesamte Strecke ein, ich konnte also alles live verfolgen!
Der Start verlief zumindest aus meiner Sicht einwandfrei, kein Sturz in den ersten beiden Kurven. Heinz kam ein ganz klein wenig träge aus den Hufen.
Danach waren alle um den Berg herum verschwunden und es wurde ruhig.
Gespannte Erwartung auf den Ausgang der Schikane, der ersten wieder einzusehenden Kurve.
Wo ist DSM geblieben?
Auf fünf kommt er wieder ins Sichtfeld, sogar Heinz mit seinem versiebten Start fährt vor Ihm auf der vier! Da muss was unglücklich gelaufen sein!
Schon auf der Start/Ziel Graden war aber zu erkennen das für Herrn S. auf B. das Thema noch lange nicht durch ist!
Souverän hängt er sich in den Windschatten vom Heinz und beschleunigt ihn aus.
Danach Rundenlanges fighten und beißen!
In der letzten Runde ist er nur noch einen Wimpernschlag hinter dem Führenden und ich bin mir sicher das er den auch noch verhaftet.
Leider kommt es zu einer etwas unglücklichen Überrundung, ein Mofler den ich an dieser Stelle nur ungern namentlich nenne, der Hartmut, bremst Berta und Fahrer massiv aus.
Trotz allen Einsatzes ist der verlorene Rückstand nicht mehr aufzuholen, es reicht aber für ein echtes Fotofinish!
Die sonstigen endgültigen Platzierungen sind mir nicht mehr so 100% präsent, in Heinz keimte aber an dieser Stelle glaube ich erstmals der Gedanke auf das das von ihm pilotierte *räusper* Motorrad wohl weniger performant läuft als erhofft und erwartet.
4. Tag Mofler Race No.I
Solltet ihr irgendwann mal vorhaben einige Leute zu einem Rennen zu animieren verzichtet auf den Le Mans Start!
Zwischen den Mittagsrennen und dem Start der Mofler Cups wurde ich von jedem darauf angesprochen.
Und zwar jeweils drei bis fünf Mal.
Pro Stunde!
- Muss das? -->JA!
- Wie geht dem? -->Soundso!
- Muss das wirklich? --> JAAAAAA!
- Wo stehen die Moppeds? -->Da wo die Zahlen auf dem Boden stehen.
- Jezz mal ganz ehrlich, muss das wirklich? --> JAAAAHHHAAAAA!
- Wo stehe ich? --> Da Starterliste, da Markierungen auf Fahrbahn!
- Also wir starten Le Mans? -->
- Schnauze jezz!!!!!!! Le Mans Start, FEDDICH!
Der frühe Nachmittag verschwimmt in meiner Erinnerung zu einem Brei von Le Mans Start Fragen und den notwendigen Vorbereitungen wie Startaufstellung, Startsignal, Einführungsrunde ja/nein usw.
Erleichtert nehme ich zur Kenntnis dass es fast 17:00 Uhr ist und ich den Helm aufsetzen darf.
Visier runter, die Rennleitung steht nicht mehr zur Verfügung.
Tatsächlich schaffen es alle ihr Mopped auf die vorgesehene Position zu stellen. Oder zumindest in die Nähe.
Der Flaggenmann geht langsam zum Streckenrand und zeigt mit den Fahnen auf die rot leuchtende Ampel.
In Erwartung der Zeitspanne < 1 Sekunde bis zum erlöschen zappele ich auf meinem Platz herum.
Nix tut sich.
Ich krieg fast n Krampf im Bein.
Tut sich immer noch nix.
Dann endlich. Ampel aus!!!
Ich sag mal der Start vom Kölnmarathon is n Scheißdreck gegen die nun folgenden Sprints! 20 ge-stählte Körper schnellen wie von der Sehne geschossen zu Ihren Moppeds.
20?
Einer der Sprinter (Der mit den meisten Fragen zum Le Mans Start im Vorfeld) hat das Signal augenscheinlich ein ganz klein wenig verschlafen.
Oder es ist einfach unmöglich diesen Körper mit den nun mal vorhandenen physikalischen Rahmen-parametern schnell von nix auf schnell zu bewegen.
Hier mal eine Detailstudie
Alle anderen steigen nahezu zeitgleich auf ihre Boliden, und ab geht die wilde Fahrt!
The One springt nach 2 Umdrehungen des Anlassers an.
Im rechten Augenwinkel sehe ich DSM abzischen, links ist alles leer.
Doch was ist das?
Nach einigen Metern zischt es kurz an meiner linken Seite und ich werde brutalst ausbeschleunigt!!
Sylli!!!! und ihr komisches blaues Gedönsdings pfeilt mit freudig erhobenem Vorderrad an mir vorbei und schickt sich an noch vor mir in die erste Kurve einzubiegen.
Nach ca. 2-Sekündiger Lähmung erwacht ein ganz klein wenig mein männlicher Stolz und ich beschließe dies auf keinen Fall zuzulassen.
Kaum habe ich diesen Beschluss gefasst erledigt sich dieses Vorhaben wie von selbst. Sylli kann zwar gut starten, aber etwas weniger gut bremsen und katapultiert sich per Vorderradbremse aus meinem Sichtfeld.
Blitzschnell umgeschaltet, wo is DSM?
Ca. 10m vor mir holt er nach rechts aus um die erste Linkskurve zu nehmen. (Ich hatte ihm das im Vorfeld so empfohlen, angeblich um nicht auf der linken Seite eingeklemmt zu werden. Und der Blöd-mann glaubt mir).
Ich sehe eine 57cm breite Lücke innen. Da mein Mopped 58cm breit ist passt das also fast genau.
Auf der Bremse steche ich innen vorbei und spitz rein in die Links. Erster!
Jetzt alles geben!
Ich fahre 3 Runden vorne weg und drehe mich auf Start/Ziel um. Keiner da!
Eigentlich schön, aber jetzt nur nicht die Konzentration verlieren.
Etwas später auf der Gegengraden ein weiterer prüfender Blick, aber immer noch nix zu sehen!
Sollte das sooooo einfach gewesen sein?
Fast schon siegessicher fahre ich vorne nur 1:40er Zeiten und finde so ganz ohne Gegner keinen richtigen Rhythmus.
Hochmut kommt vor dem Fall oder so was.
Am Ende der sieben Runde macht es ein unangenehmes Geräusch an meiner rechten Seite und GSX-R No.67 pfeppert mit Schmackes an mir vorbei!
So ne '*Ü?(/&$%$/ÖÄ'Ü'Ä%%$&/=!!!!!!
Bleibt mir noch ne knappe Runde um das wieder zu biegen!
In der Anfahrt zur Mofler hält CD sich ganz innen. Ich kann außen daneben fahren, aber eben nur daneben.
Auf die Schikane zu beschleunigt er wieder wie blöde und ich muss mich hinten anstellen.
Bergab links auf die hängende Rechts zu wieder keine Chance.
Im Gegensatz zum Regenrennen vom Oktober trifft er die Bergaufpassage zur Gegengraden 1a und zieht mit Gixe Power 20m Lücke auf. Auf der letzten Rille gebremst schaffe ich es knapp neben ihn zu kommen, aber wieder auf der Außenseite!
Bleibt nur noch das Bergaufstück bis Start/Ziel. Hier komme ich normal besser raus, aber wird das reichen?
Ich lasse 5m Abstand um dann ab der ersten Links das Gas voll aufzureißen. Ich schließe auf CD auf. Leider aber viel zu früh noch im Kurvenbereich und muss deshalb den Schieber minimal schließen.
Im Windschatten kann ich den Abstand auf der Graden halten, vorbeizukommen ist aber unmöglich.
CD gewinnt mit 0.081 Sekunden Vorsprung verdient das erste Rennen.
Ich fahre die Auslaufrunde und schnappe mir erstmal nen Weizen, nach den Rennen bin ich immer völlig unterhopft.
Hinter uns haben sich, wie ich dem aufgeregten Geschnatter in unseren Boxen entnehme, Kämpfe auf Leben und Tod abgespielt!
Es wurde ausgebremst, ausbeschleunigt, innen und außen rum überholt und verbissen gefightet!
Das Racing Fiber hat alles und jeder erfasst!
GUT SO!!!
In harten Fakten stellt sich das Ergebnis so dar:
Abends dann wieder das inzwischen schon gewohnte Programm.
Schnell zum Restaurant und essen was die Fressraupe übrig gelassen hat. 2 - 3 Bierchen und dann wieder Rundenzeiten und Linien Diskussionen.
5. Tag Chicken run & Partnertausch
Ich wache durch ein seltsames, saugendes Geräusch auf.
Mein erster Verdacht Bettnachbar TOM bestätigt sich zum Glück nicht.
Ich folge dem Geräusch bis zu seinem Ursprung und sehe wie die Buffetfräse sich von außen an unserer erstmals in dieser Woche verschlossenen Küchenterassentür festsaugt!
Ich öffne die Tür so vorsichtig wie möglich und weiche dabei geschickt der hereinstürzenden Fressraupe aus.
Merken: Niemals nich zwischen Dieter und dem Kühlschrank stehen!
Nach ausgiebigem Frühstück schlagen wir wieder gegen 10:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein in Jrobnick auf.
Heute stehen zwei weitere Rennen auf der Tagesordnung, dem Old Man Cup sowie dem Chicken run.
Mofelnde Teilnehmer bei letztgenannter Veranstaltung wären da zu nennen Sylli, Colette, Mareike & Frau YPSE11. Also etwa das halbe Starterfeld.
Der Vormittag wird für diverse Videorunden genutzt und der Partnertausch beginnt. So fährt z.B. der lange Krummrücken auf der VTR und der alte Mann auf der TRX. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher wer jetzt schlimmer dran ist, zu beneiden ist aber keiner von beiden.
Heinz berichtet über rubbelnde Scheiben. --> Statler: Ach was?
Statler berichtet über brachiale Leistung. --> Heinz: Ach was?
Noch vor den nach der Mittagspause stattfindenden Rennen räumen die einzigen im Old Man Cup startberechtigten Mofler bereits das Feld und machen sich auf in Richtung Heimat. Hier sind also keine weiteren Heldentaten zu berichten.
Zum späten Vormittag hin werden unsere Damen ein ganz klein wenig wortkarg und zappelig. Das sogenannte koronale Rennfieber greift um sich.
Pünktlich um 12:30 Uhr ist es dann so weit, die Ampel am Ende der Boxengasse wechselt von rot auf grün und die Damen begeben sich auf ihre Startpositionen.
Ich bin mir nicht 100% sicher ob es überhaupt eine richtige Startaufstellung gab, aber Sylli stellt sich mal ganz selbstbewusst neben Ilse auf die Pole.
Beide hatten wohl 1:46er Zeit in den Asphalt gebrannt und beanspruchten zu Recht die erste Startreihe für sich.
Die Damen auf den Startplätzen 3 & 4 sind mir leider nicht bekannt, aber auf 5 steht Frau Ypse und gleich daneben auf 6 Colette auf Nasenbär S.
Mareike stellt sich etwas schüchtern auf den achten und letzten Startplatz.
Sylli schaltet auf den von mir empfohlenen KEINE GEFANGENEN Modus um.
Also ich hätte schiß wenn mich am Start einer so anguckt!
Um den Anspruch zu untermauern wird erstmal gestartet wie im Mofler Cup, nämlich volle Pulle vorne Weg!
Wenn mir so ein Start jemals gelingen würde wäre ich n ganz heißer Titelaspirant in der IDM!
Im "Mittelfeld" wird aber auch nicht grade rumgeschwuchtelt sondern stramm am Kabel gezogen!
An der Spitze wird aber gleich in den ersten beiden Runden alles klar gemacht.
Als Sylli von der Boxenmauer aus wieder zu sehen ist, also bei der Anfahrt auf die Gegengrade, hat sie schon mal 100m Vorsprung rausgefahren!
Die zweite Runde war dann wohl dazu gedacht die Gegner zu demoralisieren, 1:43.8 stand auf dem Lappenzeiter, der Vorsprung betrug auf der Graden schon lockere 300m!
Danach wurden die beiden erstplatzierten fast synchron etwas langsamer, wobei sich der Vorsprung noch um einige Meter vergrößerte. Da Sylli ja, wie mir im Mofler rennen, nicht klar war ob jemand hinten dran hängt fuhr sie weiter volle Pulle. Ma wurde zwischenzeitlich etwas grün um die Nasenspitze, er dachte wohl bereits an den Wiederaufbau der Blade nach der zu befürchtenden Bodenprobe! Oder er wurde sich bewusst wie gering sein Zeitvorsprung zu Sylli nur noch ist!
Im Mittelfeld tobte derweil der Kampf um Platz 4 zwischen Frau Ypse, Colette und einer Unbekannten. Einmal gelang es Colette auf der Gegengraden sich ganz nach vorne zu setzen, der darauf folgende Bremspunkt war aber wohl ein wenig suboptimal gewählt so das die Reihenfolge an Start/Ziel bereits wieder vertauscht war.
Mareike fuhr derweil ihren eigenen Strich und verbesserte ihre Qualizeit gleich um einige Sekunden, was Ihr aber die Überrundung nicht ersparte.
Im Ziel war dann hinter Sylli lange nichts zu sehen.
Der zweite Platz ging an Ilse, der Dritte an eine Unbekannte.
Auf vier und fünf dann Frau Ypse und Colette, auf acht Mareike.
Ein durchaus passables Ergebnis für unsere Damen wie ich finde!
Der Nachmittag stand dann wieder im Zeichen der Videofahrten und Partnertausche.
Ergebnis der Videofahrten, das Geschlängel kann eigentlich fast keiner so richtig. Der eine weniger, der andere überhaupt nicht, der dritte war den Tag auf einer ganz anderen Strecke!
Meine wie immer gewählt höflichen Art der Manöverkritik schlossen sich alle videoisierten an und gingen dann ein wenig in die Ecke weinen!
Das sagt Statler dazu: (klick mich)
Einer Idee im Suldener Skiurlaub folgend hatte ich noch den Auftrag zu erfüllen auf TOM's Duc mal eine Runde zu drehen um seinem Datarecording einige Vergleichsdaten zu liefern.
Der Nachmittag schien dafür wie gemacht, ich schwang mich nach kurzer Einweisung zum ersten mal im Leben auf die sagenhafte Ducati 998 FE! Die soll es sogar mit Abgasstrahl geben!
Die mit dem unglaublichen Fahrwerk und allem! (Inkl. zaffe Zosse!)
Erste Eindrücke:
- Ich sitze auf dem Boden.
- Die Rasten sind irgendwo.
- Der Tank drückt mir auf die Plauze
- Ich komme nicht an die Stummel.
- Wenn ich doch an die Stummel komme tun mir die Handgelenke weh.
Da das alles Nebensächlichkeiten sind entschließe ich mich es trotzdem mal zu versuchen.
Zunächst einmal bin ich über das Geräusch des Drehzahlbegrenzers auf Standgasniveau irritiert.
Dann fahre ich los.
In Erwartung des unglaublichen, ungeheuren und unbesiegbaren Ölig Fahrwerks entere ich die Strecke und biege in die erste Doppelrechts ein.
Das, verehrter Leser, ist unglaublich wackelig, ungeheuer weich und sowas von NICHT fahrbar, ich bin mittelschwer von den Socken!
Das I-Tüpfelchen ist der satte, harte und metallische Klang den die auf Anschlag einrastende Gabel macht wenn man die Bremse minimal antippt!
Ich beschließe die Runde ganz ganz vorsichtig zu beenden und schaukel das Ding nach Hause.
Wieder an der Box sieht mich TOM mit fragendem Blick an.
Bub -->Hiermit bist du 1:56 gefahren?
TOM -->Ja, wieso?
Bub -->Tut mir leid, schaffe ich nicht.
TOM -->???
Bub -->Darf ich mal minimal an diesen verschiedenen Schräubchen drehen die der Herr Ölig für die Fahrwerksoptimierung vorgesehen hat?
TOM -->Mach watte willz
Watte willz war zunächst mal die Zug und Druckstufe um 6 Klicks zudrehen.
2. Versuch
--> Aha, es hat sich etwas verändert.
Erst mal n paar Runden fahren um sich an die "ungewöhnliche" Ergonomie zu gewöhnen.
Dann noch mal rein und watte willz um weitere ca. 4 Klicks zugedreht.
3. Versuch
Aaaaahhhhh
Langsam kommt sowas wie Fahrwerk ins Spiel.
Ich drehe einige weitere Runden und irgendwann steht ne 1:44 auf der Uhr. Dabei hatte ich keine einzige freie Runde und keine Ahnung wann man eigentlich am besten schaltet.
Fazit:
- Ohne vernünftige Fahrwerkseinstellung geht nix.
- Auf der Bremse ist die Duc ne Macht!
- Ich habe nie ein vernünftiges Gefühl für das Vorderrad gefunden und musste deshalb "auf Verdacht" einlenken.
- Ich hab keinen Bock auf so Dinger.
Der Vergleich meiner mit TOM's bester Runde ergab das TOM auf 6,9m Strecke schneller unterwegs ist als ich!
Weitergehende Analysen und Erkenntnisse soll er selber schreiben.
Gegen Abend wurde es dann noch etwas windig, kalt und ungemütlich, wir zogen uns in den Bau zurück.
Tag 6. Winter
Der Mittwoch Abend war schon saukalt und stürmisch, die Nacht war nicht viel besser.
Zum Glück haben sich meine Befürchtungen bezüglich der Stabilität Omama's Apartments nicht bewahrheitet, das Gebäude steht auch am Morgen noch fest an der Küste wie eine Trutzburg.
Wetterbericht Jadranovo Donnerstag 8:00 Uhr
Stürmische Winde aus West/Südwest, in Böen bis zu 8 Beaufort. Ergiebiger Landregen wechselt sich ab mit leichten Schauern. Temperatur 5 Grad.
Dem Wetter entsprechend kuscheln sich außer Dieter alle noch ein wenig in den Federn.
Irgendwann wird das geschmatze und ewige Kühlschranktür auf/zu geklapper zu nervig und es tröpfeln verschlafene Racer und -innen in unsere Küche.
Den Vormittag über wurde mangels Alternative intensiv gebruncht, der Wind blies langsam etwa weniger heftig.
Kurzer telefonischer Kontakt zu den Boxenschläfern ergab ein ähnliches Bild an der Strecke. Ein Adjutant, seines Zeichens amtierender Burger King Könich, wurde in vollem Ornat zu Randolf geschickt um das weitere Vorgehen abzustimmen. Randolf schien sichtlich beeindruckt darüber das ich einen Könich als Adjudanten beschäftige und es wurde folgende Lösung vereinbart.
- Fahren is nich
- Keine Rennen sind nich
- Macht doch was Ihr wollt.
- Mofler Cup kann am Freitach nachgeholt werden.
Gegen Mittag war uns sooooo langweilig das wir beschlossen uns lieber in der kalten und zugigen Box weiter zu langweilen.
Von der Küste aus geht es nahezu ständig bergauf, bis zur Autobahnauffahrt.
Eigentlich dachte ich den Skiurlaub in der letzten Woche bereits abgeschlossen zu haben, aber so kann man sich irren!
Zum Glück geht's ab da wieder abwärts, so das an der Strecke kein Schnee mehr lag. Leichter Nieselregen bei Windstärke 5 ist aber auch nicht wirklich als Herzerwärmend anzusehen. An fahren war also zunächst mal nicht zu denken, die Streckenposten hatten sich in Ihre Häuschen zurückgezogen und sahen nicht so aus als ob die da Heute noch mal raus kämen.
Am frühen Nachmittag läuft Statler dann plötzlich in Leder run!
Der Wind ist zwar inzwischen etwas weniger heftig aber immer noch sehr böig und das Thermometer zeigt maximal 8 Grad.
Er erzählt was von Wasser inne Trichter, Regenreifen ausprobieren, Ulf, garnicht so kalt, ........
Ich verstehe kein Wort, aber er scheint jemanden zu suchen der im sagt das er nicht total Bekloppt ist wenn er jetzt mal ne Proberunde dreht.
Da ich für sowas, soweit nicht persönlich betroffen, immer zu haben bin beruhige ich ihn und empfehle: Mach mal, reinkommen kannste ja immer noch!
Bis es dann soweit war vergingen zwar noch einige Minuten, aber der total bekloppte ist wirklich rausgefahren.
Wir haben dann mal versucht das Geschehen von der Boxenmauer aus zu verfolgen, es war aber so kalt das keiner länger als eine Runde aushielt.
Außerdem hatte es kurz vorher aufgehört zu regnen und der Sturm hatte die Strecke in Sekundenbruchteilen abtrocknen lassen, so das der Regenreifentest vielleicht nicht ganz aussagekräftige Ergebnisse lieferte.
Dann war für den Tag aber auch erstmal Schluss mit Mopped faan.
Wir fuhren dann noch in verstreutem Konvoi nach Cavle in die "Stadt" um etwas Futter zu bekommen da in der einzig überdachten und verschlossenen Pommesbude nicht genügend Platz war und wir es den anderen auch nicht zumuten wollten nach der Freßraupenorgie vor einer ausverkauften Pommesbude zu stehen.
Leider war es garnicht so einfach eine akzeptable Futterstelle zu finden, und so landeten wir nach einigen Irrungen in einer vorzüglich Stehpizzeria. Nachdem wir wieder raus waren haben die erst mal 3 Wochen Urlaub gemacht und neuen Käse bestellt. Fragt nicht warum!
Abends wurden dann wie immer noch einige Gerstenschalen getrunken und ab in die Heia. Meine bisherige Erfahrung in Rijeka sagte mir das am nächsten Tag das Wetter wohl auch nicht besser werden würde als Heute, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Außerdem stand ja auch noch das zweite Mofler Race und die eine oder andere Ansage aus.
6. Tag Finale
Um kurz vor 7:00 Uhr das gewohnte Handygebimmel, AUFSTEHEN!!!!
Erster Blick natürlich sofort Richtung Meer.
Sonne!
Was sag ich, strahlender Sonnenschein an stahlblauem Himmel!
Schnell auf die Terasse. KALT! Saukalt!!!! Brrrrrrrrrrrr!
Wir konnten uns also mit dem Frühstück etwas Zeit lassen, früh Morgens ist die Strecke sowieso noch zu kalt. Dieters Freude war groß.
Als wir gegen 10 Uhr an der Strecke aufschlugen wurden bereits fleißig Runden gedreht. In der Sonne war es schon angenehm warm, der Asphalt war aber definitiv noch zu kalt. Wir hatten also noch Zeit für n Käffchen aus der Dose.
Einige etwas unerfahrenere Heißsporne konnten wohl nicht umhin am letzten Tag ihr Mopped zu terminieren. So viele Moppeds wie im Laufe des Vormittags abflogen hat's in den letzten vier Tagen nicht erwischt.
Wir hatten am Vortag noch mit Randolf vereinbart das der zweite Mofler Cup Lauf direkt nach der Mittagspause um 12:30 Uhr gestartet wird. Same procedure as tuesday!
Die Fragen nach dem Le Mans Start wurden auch am Freitag wieder gestellt, ich dachte am Dienstag jedem alles mehrfach erklärt zu haben, aber das Kurzzeitgedächnis............ :-/
Fast alle wollten und konnten den Vormittag noch für die eine oder andere schnelle Runde nutzen, danach wurde wieder fleißig an den Rädern geschraubt.
An dieser Stelle muss ich noch mal auf den Mofler Cup Rijeka ANSAGEN® Fred verweisen.
Die eine oder andere Ansage wurde ja je nach Sichtweise bereits verloren oder gewonnen, die Beute war in Strömen geflossen und inzwischen bereits überwiegend verteilt und aufgebraucht.
Alle Ansagen?
Nein, zwei Ansagen waren definitiv noch offen.
Ich darf kurz zitieren.
Von CD an Bub 1
- CD liegt in beiden Mofler Rennen vorm Bub
Einsatz: Halbe Schachtel Weizen
Status: Angenommen
Von CD an Bub 2
- CD ist mind. 1 Sekunde schneller als der Bub. (Endabrechnung Freitach)
Einsatz: Halbe Schachtel Weizen
Status: Angenommen
Im ersten Rennen hatte ich um 0.085 Sekunden verkackt, im zweiten Rennen gedachte ich Herrn D'oil den Arsch zu kloppen!
Von den Rundenzeiten her sah es noch besser aus, im Moment lag ich um eine halbe Sekunde vorne, aber es war ja auch noch ein Rennen zu fahren.
Für Spannung war also gesorgt.
Die Startaufstellung erfolgte in der Reihenfolge des Ergebnisses des ersten Rennens. Da aber einige Racer bereits abgereist waren schob sich alles etwas zusammen.
Holgi frug nach ob er das Mofler Rennen außer Konkurrenz für ein paar schnelle fliegende Runden nutzen könnte und versprach in der vorletzten Runde raus zu fahren um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
Start ganz von hinten hielten wir für nicht wirklich empfehlenswert da die meisten Starter nicht als Bowlingkugel missbraucht werden wollten!
Da Platz 4. von Shreder sowieso unbesetzt blieb sollte er uns von da aus vernichten.
Pünktlich um 12:30 Uhr öffnet die Boxengasse und wir starten in die Outlap. Da meine Reifen als jungfräulich zu bezeichen waren musste ich die erste Runde nutzen um etwas Grip zu erzeugen. So stand ich dann auch als Erster auf meiner Position.
Das Startprozedere war ja inzwischen hinlänglich bekannt, Statler stand etwas angespannt am Streckenrand und starrte auf den Flaggenmann und die Ampel.
Ampel aus und Start zum kürzesten Marathon der Welt.
Links und rechts von mir kamen alle nahezu gleichzeitig bei den Moppeds an.
Aufgesprungen, Anlasser und Gaaaaaaass!!
Abgewürgt!!!
Scheeeeeeeeeeiiiiiiiißßßßeeeeeeee!!!!!!
Noch mal.
Mopped läuft, kurzer Gasstoß zur Sicherheit und mit schleifender Kupplung los!
Ich schieße auf die erste Kurve zu und kann es kaum glauben wer da wieder vor mir einbiegt.
Sylli, die Schnellstarterin!
Dieses mal bin ich aber zu spät dran und muss Ihr zunächst mal den Vortritt lassen.
Danach kurzer Prozess auf die erste Rechts zu innen rein und vorbei. Wir haben doch keine Zeit!
Wer ist das jetzt da vor mir in der zweiten Rechts?
Also ich auf der Bremse in die Mofler Corner gigantisch aufhole wird mir klar das es sich nur um Gary aka Torschdn handeln kann, die Bremsgraupe.
Auf dem Gas isser aber garnicht mal total völlich unfähig, so das ich auf der kurzen Graden bis zur Schikane keine Chance habe daneben zu kommen.
Dann die kurze bergab Links daneben! Scheiße, der erste mörder Hinterradrutscher hindert mich an dem Versuch. Notieren: Erste Runde mit kalten Reifen nicht voll aufziehen.
In der Rechts bin ich wieder dran und das Geschlängel is mein Spezialgebiet. Wie erwartet fährt Torschdn dort die nicht ganz optimale Linie und ich kann in der Links außen neben in ziehen. Auf die folgende Rechts zu habe ich die bessere Linie und kann ihn blockieren.
Bergauf geht's jetzt zwar nicht mehr ganz so zügig wegen der spitzen Linie aber wenn ich von ner R6 jetzt ausbeschleunigt werde fahre ich sowieso raus!
Nun ein kurzer Moment um mal zu sehen auf welchem Platz ich mich eigentlich befinde.
Ganz ganz ganz am Ende der Graden biegt ein Mopped bereits in die 180 Grad Links ein.
das kann (und darf) nur Holgi sein.
Etwas dahinter, ca. 200m vor mir ein Duo. Ich erkenne erwartungsgemäß CD, habe aber keine Ahnung wer sich da vor ihm halten kann.
Is mir aber auch egal, hauptsache der Unbekannte hält ihn auf, es geht schließlich um 10 Flaschen edelster Hefekaltschale!
Da die Reifen inzwischen per Definition als warm betrachtet werden setze ich alles daran die 200m zuzufahren.
Bei der ersten Durchfahrt beträgt mein Rückstand auf eine halbe Kiste Sanwald exakt -1.449 Sekunden.
Die gesamte Runde versucht CD Mr.Unbekannt zu kriegen wärend ich immer weiter aufschließe.
An der Schikane bin ich endlich so nah dran das ich erkennen kann wer sich da so vehement wehrt!
Sauerland scheint von Schnellstartern nur so zu wimmeln, denn MA macht sich da so breit es geht!
Durch das Geschlängel schließ ich weiter auf und bin an der Gegengraden an CD dran.
Mit reichlich Überschuss setzt er sich am Ende der Graden innen neben MA und ist vorbei. Da muss ich mit!!!!!!!
Ganz spitz rein und fast Flachköpper vorwärts um genügend Energie bis zur Kurve zu vernichten! Vorbei!
Jetzt nicht abreißen lassen, Graden sind Gixeland!
Zielstrich auf Sanwald -0,124 Sekunden.
Ich folge CD wie ein Schatten um auszuspionieren wo was geht.
Um den Berg rum bis auf die Mofler kann ich schneller, da kann man aber nicht überholen.
Aus der Mofler raus auf die Schikane ist CD schneller, danach bis zum Geschlängel tut sich nix.
Hoch auf die Gegengrade komme ich besser raus, aber sobald es ganz Grade geht zieht er mir wieder weg. Auf der Bremse komme ich so grade eben wieder ran.
180 Grad links rum und hoch in Richtung Grade.
Mit 10m Abstand komme ich besser aus dem Eck und komme genau auf der Graden in den Windschatten.
Zielstrich auf Sanwald -0,065 Sekunden.
Ich beschließe besser bremsen zu können als CD und abzuwarten bis er dies auch tut.
- 200m Schild fliegt vorbei, ich bin links außen daneben.
- Das Gerüst an der linken Fahrbahnseite, mein bisheriger Bremspunkt ist erreicht bei ca. 150m. CD bremst nicht!!!
- Wir sind gleich nebeneinander an der Bodenwelle. CD bremst.
- Meinem Plan folgend, beschlossen ist schließlich beschlossen ignoriere ich das die blaue Gixe blitzschnell im rechten Augenwinkel verschwindet und lege den Bremspunkt von "Kleinere Prellungen und Abschürfungen" auf "6 Wochen Reha"!
- Die Front knallt nach unten, das Heck kommt hoch. Wild schlingernd um alle mir bekannten Achsen schliddere ich auf das erste Eck zu.
- Die Zeit läuft wie in Zeitlupe ab. Ich schaue nach vorn und ein älterer Herr winkt mir zu und ruft ! Bremse los. Einlenken. JETZZZZT!!!!
Ich bin ein wenig eingeschüchtert und leiste Folge.
The One aka die Göttliche lenkt wie angeordnet über beide Räder rutschend linksrum ein als wenn nichts gewesen wäre.
Wenig später erkenne ich das ich wohl übern Berg bin und zum ersten mal in diesem Rennen führe (Wenn man Holgi mal außer acht lässt)
Die neue Strategie heisst nun Flucht nach vorne!
Alles gebend muss ich an den entscheidenden Stellen aber die Linie dicht halten. Mein Lappenzeiter signalisiert mir eine 1:38.144 bei der Durchfahrt.
Sanwald folgt mit +0,310 Sekunden Abstand
Eine weitere 1:38.214 sollte mich nun endgültig außer Schlagdistanz bringen. Tat sie aber leider nicht denn die halbe Kiste Sanwald kam näher auf +0,174 Sekunden
Im nachhinein interessant zu lesen waren mir dies Abstände im richtigen Leben leider nicht bekannt. Ich werd mir irgendwann mal wieder Spiegel dranschrauben.
Im Zweierpack flogen wir als weiterhin um den Kurs und die ersten Überrundungen standen an.
Im Geschlängel verspüre ich im linken Oberschenkel ein leichtes ziehen. Ich sitze linksrum immer völlig bescheuert auf dem Bock.
Etwas irritiert treffe ich die Gegengrade nicht richtig und versuche das linke Bein ein wenig zu strecken.
Es kam wie es kommen musste, CD bremst mich am Ende er Graden aus!
Das Sanwald ist wieder - 0,111 Sekunden entfernt! Im Gegensatz zum ersten Rennen bleiben mir aber noch zwei volle Runden um die richtige Reihenfolge wiederherzustellen.
Die erste Runde ist nichts zu machen. Trotz einiger Überrundungen keine Gelegenheit zu kontern. Sanwald enteilt auf - 0,392.
Letzte Runde
Ich muss da jezz noch mal bei!!!!!!
Um den Berg herum dann die nächsten Überrundungen.
Von hinten gesehen zunächst TOM, dann Colette und schließlich die Fressraupe.
An den ersten beiden beamen wir uns mit Lichtgeschwindigkeit vorbei, keiner von uns kann einen Vorteil nehmen, keine Pylone wurde beschädigt.
Nun geht's in die Mofler Corner, die Kurve die bisher schon für viele moflern Geschichte schrub.
Wir durchfahren die erste Hälfte unbehindert, laufen aber mit geschätzten 30 km/h Überschuss auf Dieter auf.
ich entschließe mich zwecks Schwungerhaltung weit auszuholen und verlasse die innere Linie.
CD verfolgt eine andere Strategie, den sogenannten "Dieter doppelt über Band" Schlag.
Fast am Kurvenausgang fährt er in guter alter Cup Tradition schon am Gas mit dem Helm 2cm außen rum an Dieters Verkleidung vorbei.
Dieter hat deutlich weniger Cup Erfahrung als CD und drückt seine Verwunderung ob diesen Manövers durch massives Aufrichten des Fahrzeugs verbunden mit abruptem Richtungswechsel aus.Infolgedessen wird der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen dem Lenkerstummel der Gixe und der vorderen Verkleidung der CBR um - 1cm unterschritten.
Nun ist die Konfusion auf Dieters Seite komplett, er schlägt einen weiteren Haken zunächst in Richtung innerer Curb.
Dadurch wird der Sicherheitsabstand wiederhergestellt, allerdings kann man die Dietersche Linie inzwischen als "taumelnd" an der Grenze zu "orientierungslos" bezeichnen.
Der nahenden Kollision mit dem Innencurb sucht Dieter durch einen weiteren, zackig eingeleiteten Lenkimpuls nach rechts zu entgehen.
Bis hierhin konnte der Autor die Situation mehr oder weniger teilnahmslos beobachten, die unerwartete Wendung brachte aber noch einmal Spannung in die eigentlich bereits geklärte Situation.
Die neue Dietersche Linie erforderte eine, wenn auch nur kurzzeitige aber dennoch physikalisch kaum zu lösende Präsenz zweier Körper zum gleichen Zeitpunkt am selben Ort. Will sagen eine weitere ungeplante Kollision stand an.
In der kürze der Zeit war nun abzuwägen ob der Gegenwert zweier Motorräder in Abwägung zum Preise einer halben Schachtel Sanwald ein riskantes Fahrmanöver rechtfertigt oder ich doch besser versuchen sollte einfach hinter Dieter zu bleiben und eine Ansage zu verlieren.
In Bruchteilen von Sekunden traf ich die einzig richtige Entscheidung und ließ stehen. In nicht ganz unerheblicher Schräglage musste ich mit beiden Rädern komplett über die Außercurbs räubern um die vorgeschriebenen 2cm Sicherheitsabstand zu Dieters CBR einzuhalten. Dies gelang mir nur durch um 90 Grad rechtwinkeliges abknicken meines Kopfes, da ich ansonsten mit meinem linken Auge bei der CBR Gas gegeben hätte.
Dieter wurde wieder an die andere Band gespielt und ich hatte frei Fahrt.
Anbei eine Illustration zum Geschehen.
Zu meinem Ärger hatte die kleine Aktion CD einen Vorsprung von 20 - 30 m verschafft, der zunächst mal wieder aufzuholen war.
Hierfür benötigte ich das gesamte Geschlängel bis zur Gegengraden.
Am Ende der Graden kam ich auf der Bremse wieder nur bis außen neben die Gixe, eigentlich war das Rennen verloren.
Da ich dieses Wort aber insbesondere im Fight um Sanwald komplett aus dem Hirn gestrichen habe wurde die letze Karte aus dem Ärmel gezogen.
Wenn ich es hinbekäme meine schnellere Beschleunigung aus der Kehre heraus genau so zu timen das ich bei der Einfahrt zur Boxengasse genau CD's Windschatten bekomme könnte vielleicht noch was gehen.
Ich beschloss also die 180 Grad links am Ausgang so weit außen zu fahren wie es geht.
Dabei durfte der Rückstand auf die Gixe nicht größer als 20m werden, sonst isse wech aber auch nicht kleiner als 10m, sonst laufe ich im Geschlängel auf und muss selber vom Gas.
Mit exakt 15,003m Rückstand ziehe ich am Innercub der Bergauflinks das Gas auf Fullflat!
The One windet sich unter der freigesetzten Energie und will zunächst hinten ausbrechen. Mit maximal möglichem Druck auf der äusseren linken Raste ballerte ich im Slide durch den Rechtsbogen hinauf auf die Grade! Genau bei der Boxeneinfahrt sind wir auf 5 Meter aufgeschlossen und im Slipstream eingetaucht. Mit Vehemenz wird The one angesaugt, während ich komplett unter die Scheibe krieche. Als der Sicherheitsabstand ansteht reiße ich noch einmal kurz an den Stummeln um links an CD's Heck vorbeizuschießen.
Noch 100m bis zur Ziellinie, wird der Schwung reichen?
Ich stehe voll im Wind und quetsche mich vorbei.
Es reicht!!!!!
Zieldurchfahrt Sanwald + 0,041
Nach der ersten Kurve klatschen wir uns gegenseitig ab und fahren den Streckenposten winkend die Auslaufrunde.
Zurück in der Box gehe ich zunächst zu meiner Tasche. Ich hab da mal was vorbereitet.
Ansage 1) gewonnen wegen ein Platz vor CD im zweiten Rennen.
Ansage 2) um 1,102 Sekunden gewonnen da fastes Lap Bub 1:38.046 vs. CD 1:38.148
Bitte 2 halbe Kästen Sanwald zu mir!
Das Gesamtergebniss des zweitens Laufes
Die Rundenzeiten
Die Gesamtwertung anhand der eingefahrenen Punkte zu ermitteln war nicht ganz einfach da teilweise mit unterschiedlichen transpondern usw. gefahren wurde.
Nach eingehender Beratung am Grillstand folgende Punktestände und Platzierungen.
1. Platz
- CD 45 Punkte
- Bub 45 Punkte
3. Platz
- DSM 32 Punkte
4. Platz
- Torschdn aka Gary 31 Punkte
- Ma 31 Punkte
6. Platz
- Schlosser 24 Punkte
- Pitter 24 Punkte
8. Platz
- Sylli 23 Punkte
9. Platz
- Boris 19 Punkte
10. Platz
- Statler 16 Punkte
- Sirr 16 Punkte
- Shredder 16 Punkte (Nur ein Rennen gefahren)
13. Platz
- Heinz 13 Punkte (Nur ein Rennen gefahren)
- Hartmut 13 Punkte
15. Platz
- Kleinet TerTL 11 Punkte
Siegerehrung
Am Nachmittag dann noch die Siegerehrungen der Gesamtwertung und der Lady's
Die ersten drei der Gesamtwertung erhielten statt Pokal entsprechende Mofler T-Shirts
Mofler Cup Siegerehrung
Die ersten drei des Lady's Cup erhielten statt Pokal einen Rijeka typisches Mofler Kleidungsstück
Mofler Lady's Cup Siegerehrung
Zusammenfassend muss ich sagen war das der geilste Rennevent an dem ich teilnehmen durfte.
Das muss unbedingt wiederholt werden!